Čerchov und Škarmanka
Vorbereitung
Wie auch bereits im letzten Jahr sollte es auch dieses Jahr wieder einen kleinen SOTA-Urlaub in einer anderen Association geben um ein paar Punkte zu sammeln. Die Wahl viel wieder auf DM aber davon möchte ich dieses mal gar nicht im Detail berichten. Stattdessen soll es um einen „kurzen” Abstecher nach OK/PL gehen.
Da unsere Unterkunft in Waldmünchen direkt an der tschechischen Grenze lag, fassten wir bereits sehr früh den Entschluss, dass wir auch dort funktechnisch aktiv werden möchten. Die offensichtliche Wahl ist dabei der Čerchov[1] , der von Waldmünchen aus quasi direkt hinter der Grenze liegt. Dementsprechend wird dieser auch sehr häufig aktiviert und daher musste noch eine kleine Erweiterung der Funkaktivität her. Daher fügten wir auch noch den Škarmanka[2] zu unseren Zielen für diesen Tag hinzu.
Der Plan war, dass wir zuerst den Čerchov aktivieren, zurück nach Waldmünchen gehen, von dort mit dem Auto in die Nähe des Škarmanka fahren und diesen anschließend aktivieren. Aber wie es so mit Plänen ist, „scheitern” diese häufig an der Realität...
Čerchov

Abb. 1: Wald bei Waldmünchen - Quelle: Thomas (DG5TW)
Am Tag unserer Aktivierung starteten wir wie geplant um kurz vor 08:00 von unserer Unterkunft in Richtung Čerchov. Wir kamen gut voran und so liesen wir die Stadtgrenze relativ schnell hinter uns (so groß ist Waldmünchen auch nicht) und erreichten den Wald.
Bereits nach etwas über einer Stunde überquerten wir die Landesgrenze und befanden uns fortan auf tschechischem Gebiet. In solchen Momenten wird einem immer wieder bewusst in welch schönen Zeiten wir doch leben, dass ein Grenzübertritt (zumindest in unsere Nachbarländer) ohne jegliche Problemen vonstatten geht. Auch in diesem Fall gab es keinerlei Einschränkungen oder Kontrollen. Nur ein paar Schilder und alte Hütten machen überhaupt darauf aufmerksam, dass man gerade eine Grenze überquert.

Abb. 2: Landesgrenze - Quelle: Thomas (DG5TW)
Der weitere Aufstieg verlief ohne besondere Vorkommnisse und wir erreichten nach rund zwei Stunden gegen 10:00 den Gipfel des Čerchov. Da wir ziemlich früh dran waren, war dort noch nichts los und wir waren (fast) die einzigen auf dem Gipfel und konnten diesen in Ruhe genießen.

Abb. 3: Gebäude auf dem Gipfel des Čerchov - Quelle: Thomas (DG5TW)
Nachdem ich die Aktivierung mit 13 QSOs erfolgreich abgeschlossen hatte, wollten wir uns noch etwas stärken. Ein kleiner Kiosk hatte leider (noch?) geschlossen aber bei einem Imbiss konnten wir unsere Akkus immerhin mit Bratwurst und einem kühlen Getränk aufladen.
Planänderung
Als wir dort so saßen und aßen kam uns eine Idee: Warum sollten wir eigentlich wieder zurück nach Waldmünchen gehen? Könnten wir nicht einfach direkt zum Škarmanka gehen? Den Weg hatten wir uns während der Vorbereitung bereits angesehen, ihn aber wegen der Länge wieder verworfen. Nun fühlten wir uns aber fit[3] und wir waren auch noch sehr früh dran (nach dem Essen war es erst 11:00).
Lange Rede kurzer Sinn: Wir gingen nicht zurück nach Waldmünchen sondern auf direktem Wege zu unserem nächsten Gipfel.
Škarmanka
Der Weg selbst war eigentlich nicht der Rede wert. Es ging immer durch den Wald und auf angenehmen Wegen. Das einzige Problem war, dass der Weg sich doch länger zog als wir dachten. So dauerte es insgesamt etwas über drei Stunden und wir kamen erst gegen 14:00 am Gipfel des Škarmanka an. Dieser ist noch dazu sehr unscheinbar und wenn man nicht explizit nach ihm suchen würde, könnte man problemlos am Gipfel vorbei laufen.

Abb. 4: Gipfel des Škarmanka - Quelle: Thomas (DG5TW)
Nichtsdestotrotz sind Punkte natürlich Punkte und so wurde auch dieser Gipfel pflichtbewusst mit sogar 20 QSOs aktiviert. Mittlerweile war es 15:00 und der Sonnenuntergang um diese Jahreszeit bereits um circa 16:45. Eine Ankunft in der Unterkunft vor der Dunkelheit war also bereits ziemlich aussichtslos. Nichtsdestotrotz wollten wir so schnell wie möglich runter vom Berg und raus aus dem Wald um zumindest in der Dunkelheit nicht mehr mitten im Wald zu sein.
Rückweg
Der Rückweg wurde also schnellen Schrittes und ohne große Pausen angetreten. Was wir bei unseren ambitionierten Überlegungen aber ausgeblendet hatten, war, dass der Weg vom Gipfel des Škarmanka bis zurück nach Waldmünchen sehr lange ist (circa 14km) - noch länger als der Weg vom Čerchov zum Škarmanka (circa 10km). Genau deshalb wollten wir eigentlich mit dem Auto in die Nähe des Gipfels fahren um dann eben auch den langen Rückweg abzukürzen.

Abb. 5: Sonnenuntergang ein gutes Stück vor Waldmünchen - Quelle: Thomas (DG5TW)
Für diese Erkenntnis war es nun aber zu spät und es blieb nur den langen Weg bis zurück durchzuhalten. Immerhin schafften wir es, dass wir zum Sonnenuntergang bereits den Wald verlassen hatten und uns „nur” noch über normale Straßen und Wege fortbewegen mussten.
Nichtsdestotrotz war die Tour mit rund 33km und 10,5 Stunden letztlich deutlich länger als wir geplant hatten.

Abb. 6: Karte der Tour - Quelle: openstreetmap.org